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Tagblatt der Stadt Zürich, März 2010

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Bötschi klatscht

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Vergangene Woche war viel los. Ich traf Sophia Loren und Eros Ramazotti in Hamburg. Die Schauspielerin taufte das Kreuzfahrtschiff MSC Magnifica, der Ex von Michelle Hunziker sang. Davor war ich zwei Tage Skifahren - im Suvretta House, dem letzten Luxushotel in St. Moritz, das sich stilvoll treu geblieben ist, wie «Die Zeit» kürzlich schrieb.

Für den Fall, dass Sie jetzt denken, ich führe ein Flohner-Leben: gar nicht wahr! Beim Swiss Music Award im Schiffbau - dort war ich auch - wurde ich sogar strafversetzt. Neben das Mischpult. Und hörte allerhand Dinge («Sche . . ., wo sind die Moderatoren?»), weil die Show ziemlich abverreckte. Irgendwann raste Melanie Winiger auf Stögis durch den Saal. Sie schrie: «Was läuft?»

Statt einen Nervenzusammenbruch zu erleiden, drehte die schönste unser aller Ex-Missen in der Folge zünftig auf, haute mit Kollege Marco Fritsche einen kessen Spruch nach dem anderen raus - zumindest in den Pausen. Den Höhepunkten einer unprofessionellen Show auf professionellem Niveau. Die beiden M’s sorgten für Stand-up-Comedy vom Feinsten. In der Fernsehaufzeichnung war davon leider nichts zu sehen. Ob Winiger ihrer Ex-Missen-Kollegin Stéphanie Berger bald Konkurrenz macht? Die Berger, kürzlich Mutter geworden, will noch dieses Jahr auf Tournee gehen - im Handtäschli: Anekdoten aus dem Leben einer Ex-Miss.

Längst eine Konkurrenz ist: Marco Fritsche. Der Appenzeller behauptet zwar, er bleibe ein Landei (im NZZ-Magazin «Z»). Er wird deshalb nicht gerne hören, dass er auf mehr Hochzeiten tanzt als der televisionäre Fliessbandarbeiter Sven Epiney. Fritsche verkuppelt Bauern (3+). Fritsche interviewt Promis (Tele Ostschweiz). Fritsche präsentiert Kleinkunst-Frischlinge (Casinotheater Winterthur). Fritsche . . .

Stopp, die Nächsten! Dieter Meier und Boris Blank sind Yello und bekamen an den Swiss Music Awards den Outstanding Achievement Award. Vor allem der zweite Award für das beste Album Pop/Rock National machte Meier sprachlos glücklich. Tage später, in Hamburg auf der MSC Magnifica, ratterte sein Mundwerk wieder tadellos. Der 65-Jährige denkt nicht ans Aufhören. Eine Wahrsagerin habe ihm vorhergesagt, dass er 127 werde. Viel Zeit für weitere Yello-CDs. Die Planung für die nächste läuft bereits - eine fabelhafte afrikanische Sängerin tut darauf mit.

Gesichtet zudem auf dem Schiff: Sky du Mont, Désirée Nick (tanzte die halbe Nacht) und Ralf Morgenstern. Die Schweizer Cervelatprominenz vertrat der schönste Bergbauer: Renzo Blumenthal (mit seiner Ladina). Und eben: die Loren. Sie gab keine Interviews, verriet jedoch, dass nicht das Baden im Olivenöl sie schön erhalte: «Das brauche ich nur für den Salat.»

Keine Salatsaucen-Rezepte verriet Nana Mouskouri. Die Unicef-Botschafterin wollte in mir hundskommunem Schreiberling einen Stargast erkennen: «Reden Sie heute auch?» Das Missverständnis war schnell geklärt. Wieder im Flieger las ich in der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung»: «Ist Nana Mouskouri das neue Frauenbild?» In Paris liess ein Modeschöpfer seine Models mit Mouskouri-Frisuren laufen. «Ein Appell an die Individuelle», sagt Schnittkünstler Alber Elbaz (Lavin). Er wolle zeigen, wie es aussehen würde, wenn alle Frauen gleich aussehen.

Wie die MSC Magnifica gekleidet ist? Bunt. Und goldig. In der Tiger-Bar (einer von 13) glaubt man in einem Tigerfell festzustecken. Dass kann nur ein Schwuler oder eine Frau eingerichtet haben, bemerkte einer. Er lag richtig. Die Frau des Reeders ist für die Innenausstattung zuständig

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